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Es geht nur um die Bildung!

Seit Beginn der Proteste (besser gesagt
seid beginn deren aktuellen Ausbruchs) in Österreich geht ein
Gespenst um. Überall, und vor allem in den Plena, wurde davon
gesprochen, dass die Proteste nicht politisiert werden dürfen. Ein
ideologiefreier, entpolitisierter Raum wurde und wird gefordert.
Mensch fragt sich wie soll das gehen. Wie soll eine Besetzung, die an
sich ein radikaler politischer Ausdruck ist, einen politikfreien Raum
darstellen. Dies ist weder möglich noch wäre es förderlich. Ganz
im Gegenteil ist es meiner Meinung nach unerlässlich, dass sich
jede/r als politisches Subjekt wahrnimmt und die damit verbundene
Verantwortung übernimmt.

 

Es ist allerdings auch klar das Politik
ein sehr negativ besetzter Begriff ist. Nicht wirklich verwunderlich,
wenn man sich die aktuelle "politische" Landschaft
anschaut. Hahnenkämpfe auf unterstem Niveau, wenn überhaupt
Symptombekämpfung, Populismus als einziges Konzept und eine
Anbiederung an Boulevardjournalismus sind die bestimmenden Elemente.
Durch die ständige Verhöhnung jeglicher Logik und der immer
dreisteren Irreführung durch unsere sogenannten Vertreter ist die
Verdrossenheit der Bevölkerung nicht nur verständlich, sie ist die
logische Folge. Obwohl Mensch, wenn er sich nur ein wenig für seine
Umwelt interessierst, klar sein muss, dass wir in allen Bereichen
unseres Lebens auf eine Katastrophe hinarbeiten, ändert sich die
Politik nicht. Verantwortung wird abgeschoben, auf andere Mitglieder
der Regierung, die EU, die Finanzmärkte und natürlich die
Globalisierung. Als viel zitiertes und immer noch aktuelles Beispiel
eignet sich die Krise der Finanzmärkte. Anstatt die Verschulder der
Krise (und ja natürlich sind wir alle mitverantwortlich) zur
Rechenschaft zu ziehen und eventuell sogar zu sanktionieren, werden
Banken einfach mit Sicherheiten in Milliardenhöhe ausgestattet und
es wird munter weiter spekuliert. Eine plakative Metapher
dafür: Ein Spielsüchtiger darf nicht nur wieder ins Casino, nein ab
jetzt haftet der Staat, der vermeintlich die Öffentlichkeit und die
Organisierung des Gemeinswesens darstellen soll, dafür wenn er etwas
verliert. Aber auch in anderen Bereichen versagt die Politik nicht
nur, sie befördert weiter die Mechanismen, die uns in allen
Lebensbereichen versuchen zu durchleuchten und unterdrücken, uns
teilweise umzubringen, auf jeden Fall ein freies Leben unmöglich
machen. So werden nicht etwa öffentliche Verkehrsmittel gefördert,
endlich im notwendigen Ausmaß alternative Energien erforscht,
sondern es gibt eine Prämie dafür ein neues Auto zu erwerben.

 

Die Bildungspolitik bildet da keine
Ausnahme. Auch hier sind die Probleme gravierend und bekannt.
Überforderte Lehrer, schlecht ausgestattete Schulen,
Unterrichtsmethoden aus dem letzten Jahrtausend, einfordern von
Konkurrenzdenken, Lehrpläne die meist nichts mit dem Alltag der
Beteiligten zu tun haben und nicht darauf ausgelegt sind, Menschen
mit Fähigkeiten auszustatten, ihr Leben selbst zu gestalten. Anstatt
die Selbständigkeit, das eigene Erarbeiten von Wissen zu fördern
wird weiterhin im Form von Frontalunterricht Wissen in die Köpfe
gepresst: Friss oder stirb. Kritisches Denken wird im Keim erstickt,
da die Form einer 50 minütigen Schulstunde keine ausufernden
Diskussionen erlaubt, es muss ja der Lehrplan erfüllt werden. Wie in
den oben beschriebenen Beispielen für die Unzulänglichkeit unserer
Politik sind auch hier Lösungsansätze seit langem bekannt, und
werden weitesgehend ignoriert. Anstatt die KlassenschülerInnenzahl
zu senken, die Inhalte gemeinsam zu erarbeiten werden sowohl
SchülerInnen als auch LehrerInnen in Strukturen gezwängt die freies
Denken blockieren. Obwohl in jeder Studie zum Lernverhalten von
Kindern und Jugendlichen autoritätre Unterrichtsmethoden in allen
Bereichen schlechter abschnitten. Nicht nur hatten die Beteiligten
mehr Spass beim Vermitteln und Entwickeln von Wissen,
selbsterarbeitete praxisbezogene Inhalte werden nicht nur länger
behalten, auch deren Anwendung fällt leichter.

 

Was könnte Mensch davon abhalten diese
Erkenntnisse umzusetzen. Ich persönlich sehe nur drei mögliche
Varianten, keine als Rechtfertigung für diese grobe Fahrlässigkeit ansatzweise ausreichend.

 

Variante 1:
Die derzeitige Politik ist intelektuell einfach nicht in der Lage die
Probleme oder Lösungsansätze zu erkennen.

Variante 2: Freie Bildung, mit
niedrigen KlassenschülerInnenzahlen, gutausgebildeten Lehrkräften
und der nötigen Infrastruktur kosten mehr, als das derzeitig
angewandte System.

Variante 3: Freie Bildung erzeugt frei
denkende Individuen, die in der Lage sind bewusst am politischen
Leben teil zu nehmen und sich eine eigene Meinung zu bilden und
gegebenenfalls die Lösungs- und oft Handlungsunfähigkeit
bestehender Einrichtungen und der scheinbar verantwortlichen Menschen zu erkennen.
Was, wenn man die Geschichte betrachtet, nie im Sinne der Mächtigen
war und es auch heute sehr wahrscheinlich noch nicht ist.

 

Was also können wir tun um für eine
Bildung zu kämpfen die uns ermächtigt anstatt uns zu blindem Gehorsam zu
erziehen, nicht nur auf der Universität sondern überall? Wir können
und müssen die Missstände aufzeigen, versuchen neue Lösungen zu erarbeiten und
unentwegt auf die essentielle Bedeutung von Bildung für unsere
Gesellschaft hinweisen. Eine Gesellschaft die ihre Mitglieder in die Rolle
versetzen sollte, ihre Umwelt zu verstehen und im Interesse eines
guten, freien Lebens für alle zu handeln. Da die
Unterdrückungsmechanismen und deren Muster in allen Lebensbereichen
die selben sind, liegt es nahe sich mit weiteren Betroffenen kurz zu
schließen, Informationen auszutauschen und sich gegenseitig zu
unterstützen. Die Verantwortlichen Strukturen und Menschen müssen
benannt werden und falls diese nicht in der Lage sind sich der
Probleme anzunehmen, sollten wir sie verändern. Es wird keine
Veränderung in der Bildung geben, ohne grundsätzliche Veränderungen
in allen Bereichen unseres Lebens! Alles im Leben ist Politik, deshalb muss auch unser Protest politisch sein und natürlich ist er das auch. Im Plenum, in Arbeitsgruppen, Workshops, Aktionen, Lesekreisen, Diskussionsgruppen und vor allem in unseren Köpfen versuchen wir die Veränderung vorantreiben. Für ein freies, selbstbestimmtes Leben!

Reclaim your education! Reclaim your life! Reclaim your body, time and space!

Liebe Mitmenschen,

dieses
Jahr 2010 werden wir zu einem schwierigen Jahr machen. Vor allem für
die RektorInnen unserer Universitäten, für diesen oder kommende
WissenschaftsministerInnen, für PolitikerInnen und für die Polizei,
die wie immer versuchen wird ihrer Aufgabe nachzukommen, Protest
einzuhegen und zu unterbinden.

Die seit
Jahren andauernde Krise der Universitäten hat bisher von Seiten der
Politik keine Antwort gefunden. Vor gut 10 Tagen wurde das AudiMax
der Universität Wien geräumt, symbolisch wurde so versucht, unseren Protest von oben zu beenden. Was jedoch nicht jedeR weiß, ist, dass
sich ein kleiner Hörsaal nördlich des Audimax noch bis jetzt mit
aller Kraft diesem Versuch widersetzt. Wir,
die SektiererInnen mit den eisernen Ärschen haben es verstanden, ob
jeglichen Versuchs vernünftige Gespräche zu führen, diese zu
verweigern und eigenbrötlerisch in unserem eigenen Sumpf zu
versumpfen.

Die
berüchtigte Radikalität dieser Gruppe spiegelt sich in ihren Handlungen wider. Man spricht
davon wir gäben Obdachlosen
Essen und einen warmen Schlafplatz, wobei solch absurde Versuche
gestartet wurden wie in tatsächliche Kommunikation mit jenen
Menschen zu treten, die im Grunde (wie allgemein bekannt) nur faule
ungebildete Schmarotzer sind. Der Austausch mit diesen Individuen hat
selbstverständlich zu einer kulturell wie geistigen Deprivation der
geringen Anzahl studentischer BesetzerInnen geführt, welche
mittlerweile (man hätte gehört) sogar in den gleichen
Räumlichkeiten wie jene Schlafen und die gleichen Essensutensilien
wie jene benutzen würden.

Ein
Skandal sondergleichen: Der radikale Versuch die traditionsgemäß
gefestigte Segregation zwischen Gesellschaftsschichten, die ja, wie
jeder weiß, einfach nicht zusammepassen, aufzuheben.

Ein
schwarzes Jahr für die alteingessesene braune österreichische
Kultur, unsere Meinug: Einsperren, an die Wand stellen, säubern.
Denn wir wissen ja schon seit den guten alten Tagen: „Jedem das
Seine“ und „Arbeit macht frei“ und wer das seine nicht haben
will und auch nicht arbeiten, sollte am besten nichts haben und auch
nicht frei sein.

Wollen
wir nur hoffen das sie so bald wie möglich mit ihrem jugendlichen
Leichtsinn aufhören, erwachsen werden und sich brav wieder ihrer
Würde als standesgemäße Inländer bewusst werden und sich in die
traditionellen Reihen, die schon unsere Vorväter für gut beheißen
haben, wieder einordnen.

Ein Hoch
auf uns und unserer Führungskräfte, die das schon richtig machen
werden, wenn nicht waren wir nicht dabei und haben nichts gewusst.

Ein
schönes neues Jahr an ein gut gesittetes Land das weiß wo es
hingehört.

 

 

 

 

Gedanken zu Bewusst-Sein und seinen Illusionen

 Wir besetzen um zu protestieren, um Transformationsprozesse anzuregen, bestehende in ihrer Richtung zu beeinflussen.

 Lassen sich einzelne jener Prozesse konkreter gegen andere abgrenzen? Gibt es in Idee und Empirie Anhaltspunkte an denen man sich orientieren kann? Wie konsequent müsste man intervenieren um einzelne Prozesse zu erhalten andere nachhaltig zu beeinflussen, tatsächlich hegemoniale Gesellschaftsstrukuren zu durchbrechen? was sind diese?

Das Thema ist komplex, vielleicht zu komplex? Einfach machen die Welt wird sich schon entscheiden ob sie es annimmt? Ein System? Wie tief sind wir verwurzelt in diesem System? Welche Handlungen lässt es uns als sinnvoll erscheinen? Welche weniger? Ist der Bruch mit der Welt schon ein Bruch mit uns "selbst"? Glauben wir, indem wir uns in unserem Handeln dem System widersetzen, außerhalb des Systems zu handeln? Haben wir denn überhaupt verstanden was das System ist? Sind wir nicht sehr konkret wenn wir vom  Kapitalismus sprechen, nicht zu McDonalds gehen, Fair Trade Produkte kaufen, …? Ist das System, welches unser Denken, Wahrnehmen und Handeln beeinflusst nicht gleich abstrakt wie das Denken selbst, da es unser Denken strukturiert?

Was wir tun ist gleich dem Menschen, wir versuchen, dass was wir nicht verstehen können an Symptomen die es hervorbringt einzuschätzen, Kontingenzräume zu konstruieren welche uns mehr oder weniger Sicherheit bieten sollen. Wir tun es gleich dem Menschen der unfähig ist zu verstehen, wir tun es gleich dem Menschen der aus seiner Haut nicht schlüpfen kann, weil er sich selbst nicht verstehen sonder nur erahnen kann. Wir glauben es anders – handeln gleich, negieren uns selbst – verzweifeln im Unverständniss.

 

 

Un-sinn

Un-sinn – oder erkennen von Mechanismen erkennen von Mechanismen erkennen –  Expression von geebnenden Denkwiesen:

 

Eine ganz viel(ein)fache V-erklärung: schon ein wort des viel-bruchs kann un-sinn ver-deutlichen.

Feststeht: der Sinn. Wir Leben In Einer Gesellschaft In Der Wirklichkeitsprodizierende Institutionen Existieren, Die Kategorisieren, Exkludieren Innerhalb Eines Kapitalistischen Neoliberalen Global Reproduzierenden Systems. Da Gibt Es DIE Medien, Die Machtpositionen, Die Politik, Die Gesellschaft, Die Öffentlichkeit, Das Private, Die Männer, Die Frauen, Die Kinder, Die Homosexuellen, Das Gesetz, Den Staat, Die Obdachlosen, Die Anarchisten, …Mit feststehenden Funktionen: Sinngebung. Der Unsinn hat Den Sinn: Den Unsinn.

Der Unsinn ist all jenes, das keinen Platz hat in Diskussionen, da von einem nicht-definierten Sinn feststeht, was Bedeutung hat bzw. was welche Bedeutung hat und was nicht. un-sinn ist die veräußerung der definierenden Nicht-Definition. (kleine Anmerkung der Verfasserin: der Sinn steht un-sinn nicht gegenüber sondern es ist der Unsinn der gegenübersteht. Die Verfasserin als momentaufnähmliche expressions positionierende) (kleine Anmerkung der Verfasserin: die letzte anmerkung). Die folgende Aufreihung dient als Expression des Sinngebenden, Die Polarisierung.

V-erklärung:

Spaltung:

Spaltung

Repräsentation

 

Spaltung:

 

Denken und Handeln

Form und Inhalt

Außen und Innen

Fremd und Eigen

Zeit und Raum

Gesamtheit und Teil …

Praxis und Theorie

Natur und Konstrukt

Veränderung und veränderung

  

Und so bricht hervor: konstruktion von Wichtigkeiten:

Warum es schwierig scheint zu realisieren was veränderlich angedacht wird:

Der Kampf oder die Verweigerung, handeln in einpackendes denken handeln zu lenken ist ein kontinuierlicher Bruch. Um un-sinn zu ver-deutlichen: Es fehlt hier ein Wort einen kontinuierlichen Bruch einzufangen. Das ist jedoch nicht die gescheiterte Umsetzbarkeit sondern eine Expression der Brüche. Eine Idee, die über die Grenzen der bestehenden Wirklichkeitsoperationen hinwegbewegt, kann nicht in bestehenden Kategorien in ihrer Umsetzbarkeit getestet werden.

Die Frage des Erfolgs, oder des Sinns kann sich nicht an einem großen endgültigem Ziel richten, denn so würde das Ziel schon feststehen, und somit Der Sinn. Un-denkbare Verwirklichungen. Das Probelm Scheint Zu Sein Veränderungen Nicht Messen Zu Können.

Es ist die Aufspaltung in scheinbar in sich geschlossene Bereiche der Gesellschaft, die nicht in Zusammenhang stehen. Das bedeutet, dass keine Zusammenhänge zu gelassen werden. Um aber aktiv etwas gegen Missstände unternehmen zu können muss mensch wissen wo ansetzen. Die Zerstückelung von Information führt dazu einen musterhaften Übereinhineinhindurchblick (un-sinn ver-deutlichen: hier sei verwiesen auf eine vermeintliche Enthebung der Perspektive) zu erschweren und die Eigene Position an Erste Stelle zu setzen und somit sie zu verdecken.

Das bedeutet vielleicht auch zu erkennen, dass Die Bewegung sich nicht über ein außen und innen definieren kann, sondern es sind grenzüberschreitende Grenzziehungen, die Brücken(zer)schlagungen sind.

Und Somit Zum Wohle Der Bewegung:  bewegung tut gut.

 

 

 

Das „richtige“ Leben im „Falschen“ – oder vom Spannungsfeld der Wissensproduktion zwischen Fabrik und Laboratorium

.

Die momentane Protestbewegung fordert folgende Frage geradezu heraus:

Wie (oder wie konsequent) kann mensch kollektiv-selbstverwaltet antidiskriminierende Räume schaffen, wenn es kein richtiges Leben im Falschen gibt?

Plena mit dem Anspruch allen Anwesenden grundsätzlich den selben Raum zur Verfügung zu stellen bil­den eine elementare Grundlage nicht-repräsentativer politischer Praxis. Ob und wie diese Handlungsmaxime zu realisieren ist, kann immer nur im Kollektiv und in der Praxis herausgefunden werden.

Wenn keine klar umrissene Basis präsent ist, können Plena nur schwerlich als basisdemokratische Entscheidungsorgane fungieren. Die Basis muss sich selbst inhaltlich und/oder personell immer wieder neu selbst definieren, um von außen benenn- und erkennbar zu sein. Die Bewegung muss imstande sein ihre Gemeinplätze als solche sichtbar zu machen und zur Sprache zu bringen.  

 

Innerhalb der Bewegung bedeutet Basisdemokratie, Präsenzdemokratie.

 

Die Menschen die anwesend sind, gestalten und bestimmen (mit), wie sich die Bewegung konstituiert und entwickelt. Diese Form der direkten Demokratie kann nicht den Anspruch erheben mehr Menschen als die Anwesenden selbst zurepräsentieren.

Die Verweigerung jeglicher Art der Repräsentation innerhalb der Bewegung, dieAblehnung von Leitfiguren, trägt in sich die Konsequenz, dass die Anwesenden als Teil der pluralistischenBewegung, die gesamtgesellschaftliche Ziele verfolgt, nicht für die Bewegung als Ganzes sprechenkönnen. Präsenzdemokratie ohne Leitfiguren ermöglicht den Anwesenden den Fokus ihres Handelns selbstbe­stimmt zu lenken. Um trotz der schnellen Entwicklungen der Bewegung den nötigen Informationsbedarf zur Mitgestaltung zu decken, ist ein immenses Maß an Partizipation erforderlich. Die Bildung von weit mehr als hundert Arbeitsgruppen, die vorwiegend autonom agieren, ist Zeugnis des Bedürfnisses nach selbstbestimmtem Leben, Lernen und Arbeiten.  

 

Der immense Zeitaufwand den diese Organisationsform erfordert schließt viele Menschen von aktiver Partizipation aus. Nahezu alle aktiven Personen sind außerhalb der Bewegung zeitökonomischen Zwängen unterworfen und müssen die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme meist in den Arbeitsbereich ihrer Freizeit, Reproduktionsarbeit oder ihrer Lohn- bzw. Ausbildungsarbeit legen.  

 

Die politische Bewegung ist aus sich heraus ein Ort in dem die Beteiligten voneinander lernen. Hier kann antikapitalistisches Lernen Realität werden. Lernen heißt in diesem Kontext gemeinsam Wissen erarbeiten und kollektiv Ressourcen schaffen. Allerdings lässt sich auch dieses Wissen nur schwer gänzlich von markwirtschaftlichen Aneignungsinteressen isolieren. In ausgeprägter Kausalität steigern die AktivistInnen ihren Wert als Humankapital durch, im antikapitalistischen Feld, erworbenen „soft skills“. 

 

Ziel muss die Schaffung eines antisexistischen, antirassistischen und damit darüberhinaus herr*schaftsFREIen Raumes sein. Das in der Bewegung angeeignete Wissen wird vielfach nicht von akademischen, hegemonialen Diskursen bestimmt, sondern entspricht vorrangig selbstbestimmten libertären Interessen. Die Problematik bei der Annäherung an dieses Ziel ist der gemeinsame Umgang mit diskriminierenden Praxen. Dieser Umgang bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Dogmatik und absolut notwendigen Grundsätzen als Voraussetzung jeglicher egalitärer politische Aktion. Die Deutungsmacht der jeweiligen Situation liegt bei unmittelbar Betroffenen und bei Anwesenden, ist häufig vom Grad der Politisierung oder der Betroffenheit abhängig und driftet deshalb weit auseinander.  Sich selbst als politisch-agierendes Subjekt zu begreifen darf sich nicht in theoretischen Auseinandersetzungen erschöp­fen.

 

Die eigene Rolle in gesellschaftlichen Verhältnissen und Strukturen nicht als naturgegeben, sondern als mitproduziert zu begreifen erfordert Möglichkeit, Willen und Arbeit zur Reflexion.  

 

Die eigenen Privilegien als Diebstahl begreifen:Wie ist deine soziale Situation, dass du diesen Text hier lesen (und verstehen) kannst ?

 

Die gesamte Universität muss in ihrer bisherigen Praxis blockiert werden,

damit die Besetzenden nicht weiter durch Arbeitszwang an der Universität im Bereich der Lohn- bzw. Bildungsarbeit und einer auto­nomen Bildungs- und Politikarbeit einer Doppelbelastung ausgesetzt sind.

 

Alle Lohnarbeitsverhältnisse müssen aufgekündigt und Orte der Lohnarbeit in solidar-ökonomische Strukturen transformiert werden, um die Trennungspolitik von Arbeit zu dekonstruieren.

Das bedingungslose, kollektiv vereinbarte Grund­einkommen für ALLE kann dazu als Übergangsinstrument dienen, um ausbeutungsfreie und selbstbe­stimmte Existenzen ALLER gewährleisten zu können. 

 

Bis dies nicht real geworden ist, muss dieses System angegriffen werden.  

 

Eine Form der Kampfansage kann die Verweigerung auf allen Ebenen sein.

 

Das bedeutet: Die Verweigerung, innerhalb der elitären Wissensfabrik Universität, als egoistisches Humankapital aktiv im Durchlauferhitzer des Kapitalismus für “gesellschaftlichen Fortschritt“ aktiv tätig zu sein;

Die Verweigerung heteronormative, patriarchale, rassis­tische, nationalistische, kapitalistische und alle anderen Unterdrückungsstrukturen aktiv zu praktizieren und damit zu reproduzieren;

Die Verweigerung infantilisierender, monoidentitärer Fremdzuschreibun­gen, egal ob persönlichen ( Student_in, Lehrer*innen, ArbeiterIn, Arbeitslose…) oder kollektiven Fremd­zuschreibungen (“Studentenprotesten“, “Chaoten“, “Linksextremisten“…).  

 

Verweigerung in allen Bereichen – sonst macht das Ganze keinen Sinn. 

 

academy of refusal* 

 

 

Eine Welt, in der man endlich wieder aus einer Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu bekommen

Wir
wollen in einer Welt leben, in der öffentliche Güter wie Bildung,
öffentlicher Raum, Nahverkehr, Gesundheitsvorsorge, aber auch der
Bereich des politischen frei und kostenlos zugänglich und gestaltbar
sind.

Statt
dessen leben wir in einer Welt, in der Wörter wie öffentliches Gut
oder Gemeinschaft emotionslose Symbole geworden sind, die kaum mehr
an praktische Erfahrung geknüpft sind. Teilhaben daran, was diese
Begriffe ausmacht können wir kaum.

Der
Staat, der in der gängigen Illusion die Gemeinschaft repräsentiert,
stellt seine Institutionen wieder zunehmend in den Dienst privater
Profitinteressen, oder eines Wirtschaftswachtums, an dem nur wenige
wirklich teilhaben.

Bei
diesem Speil gilt fast nur das Recht de_r/s Stärkeren.
Gemeinschaftlich von allen nutzbare Ressourcen, und sei es auch nur
Raum, gibt es fast nicht mehr. So sind auch die Universitäten in den
letzten Jahren wieder mehr zu Orten geworden, deren Zweck von oben und von
wenigen definiert wird.

Was
wir lernen, unterrichten oder forschen sollen orientiert sich an
Verwertbarkeit, und nicht daran was wir brauchen, um als aktiv
handelnde Menschen die Welt in der wir leben gemeinsam zu gestalten.
Wo solches Wissen trotzdem produziert wird, fehlen die sozialen
Zusammenhänge zu seiner Anwendung.

Die
mit der Verwaltung gemeinschaftlich nutzbarer Güter und der
Vermittlung der Interessen aller vermeintlich beauftragten
staatlichen Institutionen fungieren als durch Steuern finanzierte
Zulieferbetriebe für den Markt oder werden diesem direkt
eingegliedert, was auch während des kanppen Vierteljahrhunderts
sogennater Sozialstaatlichkeit das nie grundsätzlich anders war.

Außerhalb
dessen bleibt nicht viel, was über Kleinfamilie, Lohnarbeit,
Unterhaltung und Konsum hinausgeht. So können wir kaum lernen,
gemeinsam Verantwortung zu tragen für Belange, die uns alle
betreffen.

Auf
dem Markt sind wir alle allein, und regieren tut allein das Geld. Wer
ein bisschen mehr hat regiert ein bisschen mehr. Alles was wir dabei
lernen können, ist uns gegeneinander durchzusetzen. Nur mit
Misstrauen und Scheuklappen lässt sich in dieser Welt ‘Erfolg’
haben.

Aber
uns reicht’s! In so einer Welt wollen wir nicht leben, dafür haben
wir gute Gründe. Und sie wird sich verändern.

Die
andere Welt, genauso wie eine Uni, die wirklich zu der notwendigen
Veränderung beitragen könnte, wird sicher nicht von den bestehenden
Institutionen geschaffen werden, höchstens von Menschen, die in ihren Handlungen aus den Institutionen und ihren Logiken ausbrechen.

Die
Veränderung sind wir alle, alle die erkennen, dass es so nicht
weiter gehen darf.

Wir
haben schon mal damit angefangen.

 

Niemand hat das Recht zu gehorchen.

 

 

Prinzipien einer würdigen Sozialpolitik

Prinzipien einer würdigen Sozialpolitik
als Sicherung der sozialen Infrastruktur

* Sozialpolitik besteht im Sichern der Infrastruktur für alle Arten von gesellschaftlich notwendiger Arbeit.

* "Gesellschaftlich notwendige Arbeit" geht keineswegs in Lohnarbeit auf – ihre wichtigeren Organisationsformen sind Hausarbeit, Eigenarbeit und freiwillige Arbeit.

* Sozialpolitik ist daher von der bestehenden Bindung an Lohnarbeit und, soweit sie Infrastruktur darstellt, vom Versicherungsprinzip zu lösen.

* Es ist überflüssig und schädlich, Sozialpolitik mit anderen Aufgaben als der Herstellung der sozialen Infrastruktur zu belasten.

* Der Adressat von Sozialpolitik ist nicht primär das Individuum.

(aus: http://www.links-netz.de/K_texte/K_links-netz_sozpol.html)

Eine derartige Sozialpolitik, die soziale Infrastruktur für alle ohne Repression und Koppelung an das Lohnarbeitsverhältnis bereitstellt, ist im herrschenden System nicht vorgesehen und nicht erwünscht.

Vordergründig gilt sie als "unrealistisch".

Hunderte von Studierenden und Obdachlosen haben jedoch in den vergangenen Wochen im Audimax die wertvolle Erfahrung gemacht, dass eine andere Form solidarischer Existenzsicherung möglich ist. Freilich, perfekt war sie nicht, die Praxis, die entwickelt wurde. Dafür aber, unter welchen prekären Umständen diese entstand und entstehen musste, wurde erstaunlich viel richtig gemacht.

Es lohnt sich, dies nicht zu vergessen.
Es lohnt sich, hier weiter zu experimentieren.
Es lohnt sich, hier weiter Druck zu machen.

(dp)

 

 

“Ihr seht den Ernst der Lage nicht!”

Heute wurde der Versuch gestartet, die Universität Wien über die Weihnachtsferien protestfrei zu machen, die Sicherheitslage zu entschärfen,… etc. Unsere Antwort kann nur sein “ihr seht den Ernst der Lage nicht”. Wir waren und sind determiniert, gegen jene Misstände die uns dazu gebracht haben Räumezu besetzen einzustehen. Die Aufhebung des manifesten Raumes, der angeblichen Symbolik eines Audimax, eines Herzstücks, trifft nicht den Geist der uns durchdringt und uns bis hierher geführt hat. DerWiderstand einer regelnden Gewalt liefert nur den Ursachen unseres Protests seine Begründung und verfestigt die Überzeugung gegen diese aufzustehen. Wir sind hier, wir sind überall, wir machen weiter.

 

 

Standpunkt Momentaufnahme – Falllauf Kommunikation

 

Wieviele Räume sind unkenntlichisiert,
unsichtbarisiert besetzt in den besetzten Räumen? Ja, keine Frage
des wieviel, soviele, unzählige. Und diese unzählige unsichtbarkeit
ist die Pluralität, aber nur dann, wenn die Unkenntlichkeit als
möglichkeit und nicht als Unmöglichkeit gesehen wird. Neutralität
und Objektivität sind keine leeren Positionen sondern
Positionierungen. Würde neutralität neutral sein (IRONIE, genau
hier entsteht der Aufbruch des Aufbruchs!) so würde Hierarchie (und
was ist Hierarchie wenn nicht eine geformende Enthebung Formende)
einer Hierarchie unterliegen.

Ich werde Neutralität mit auf der
Leitung stehen übersetzen, denn schlimmer als Bürokratie ist die
versteckte Bürokratie.

Standpunkte vertreten um dabei zu
stolpern – Füße vertreten

Standpunkte – Punktestand

Die Frage der Pluralität: Anscheinend
scheinen diese Worte ein Sehen auszudrücken. Ja, es ist eine
Sichtweise ohne Beweise – eine Artweise im Sinne von Kunstweise auf
spielweisender Spielweise wiese wie sie spielend dem Endspiel die
Zielgerade gerade jetzt den Zeitstopper entlocken.

Die Frage der Pluralität: Ja, wie
bitte schön lässt sich denn beurteilen wenn’s keinen Urteil gibt
an dem das Urteil sich aufhängen könnt? – Objektivität?
Neutralität? SchiedsrichterIn?

Da gibt es eine Menge Antworten: eine
ist die Menge Antwort: Inhalte verräumen in inhaltsleere Formen (wie
dünn muss ein Strich sein um nicht selbst gefüllt zu sein?). eine
andere ist die entmengende Antwort: Eben!

Ja ja ok Erklärung Erklärung:

Und genau hier sei aufgerufen sich
sinnlich auf den Unsinn zu besinnen:

Liebe Kompromiss – Lieber
Kompromister:

Bedeutungen enstehen, entwickeln,
entwerfen und sind nicht einfach da sondern gleich vielfach. Warum es
dazu kommt, dass manche Wichtigkeiten als wichtiger erachtet werden
liegt wieder in impliziten und expliziten Aushandlungen, es kommt nun
darauf an ob linearen mit dem lineal gezogen werden oder ob sie
plural ein bild zeichnen, dass von außen nicht nicht zu erkennen
ist, weil innen außen innen ist sowie außen innen außen ist. So
nun ein ende: zu Ergänzende.

 

 

Was wir wollen?

Unser Spiel. Unsere Regeln.

Hallo schöne neue Welt!

Eine jene, in der es dem Individuum möglich ist, sich nach Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln und ein heterogener ZeitRaum zur Verwirklichung jener entsteht. Seit nun mehr als 48 Tagen stehen wir in den Babyschuhen dieser neuen Ära, versuchen das zu leben, was wir propagieren und stoßen dabei immer wieder an unsere Grenzen. Wir haben diskutiert & gestritten, uns Meinungen gebildet, sie wieder verworfen, erweitert oder aber damit überzeugt. Nur eines haben wir nie: stillgestanden. Wir haben uns bewegt, Tag für Tag, von Anfang an. Wir haben den größten Hörsaal Österreichs besetzt – spontan und entschlossen. Wir haben uns selbst organisiert – unangepasst und selbstverantwortlich. Wir sind dabei uns zu entdecken, weitergehend zu definieren, alles über den Haufen zu werfen und gegebenenfalls nochmals von vorne zu beginnen. Warum? Nun ja, wir sind schließlich alle Kinder unserer Geschichte und haben noch einiges aufzuarbeiten.

Das Hier und Jetzt

Der status quo der uns zu Grunde liegenden Gesellschaft schränkt ein, ist nötigend und menschenunwürdig. Unser größenwahnsinniges Ziel ist demnach eine emanzipierte und selbst bestimmte Gesellschaft – frei
von diktatorischen Machtspielchen und strukturgegebener Unterdrückung.
Größenwahn im Kontext einer versklavten Menschheit, die sich bedingt
durch das selbst geschaffene Gefängnis gesellschaftlicher
Abhängigkeiten ihrer Möglichkeiten (noch) nicht bewusst ist.
Im Angesicht jenes Miteinanders gibt es scheinbar keine anderen
Möglichkeiten, den Fesseln der vorgelebten und reproduzierten
Unfreiheit zu entkommen. Wieso? Wie gesagt, wir selbst reproduzieren
das Bild einer Gesellschaft, in der Mensch sich den gegebenen
Bedingungen unterwirft. Nachdenken nicht erlernt, Kritik nicht
erwünscht und Widerstand – salopp nochmal! Wie konnte ich es nur wagen
dieses Wort auch nur in Anbetracht zu ziehen?! Es sind schließlich die
bequemen Gewohnheiten, selbstinszinierte Sicherheiten und falsch
geglaubte Realitäten, welche sich wie eine klebrige Zuckerwattenschicht
um unser tief innewohnendes Freiheitsbestreben und dem Drang nach
Gleichberechtigung legen.  Die kariesgeilen Bäuscheln verkleben uns die
Sicht auf das Wesentliche, in einer Welt, die sich abspeisen lässt mit
oberflächlichen All-Inclusives’, Bonuscard-Schmankerln und dem
Hausverstand aus dem Supermarktregal. Und das Zwischenmenschliche –
halt, ist das nicht der neue kalorienarme Zuckerersatz für’n Kaffee?

Aller Anfang ist schwer

Wir sind uns dieser Gegebenheiten bewusst, nun sind sie benannt –
sodann steht das Problem im Raum. Wir alle sind Pächter der
Vergangenheit und Träger ihrer sozialen, politischen, ökonomischen und
gesellschaftlichen Logik, was sich nicht zuletzt in unserem Handeln
widerspiegelt. Wir alle sind verstrickt in ein System, das vorgibt, was
richtig und falsch, ja sogar recht und unrecht zu sein scheint. Trotz
dieser Erkenntnis, tritt man ins Fettnäpfchen – na und? Beim nächsten
mal anders!
Schließlich beschreiten wir neue Wege – also können wir selbst noch
nicht wissen was in der Zukunft auf uns wartet. Woher auch? Wichtig ist
der Moment. Wichtig sind die Regeln. Denn wir haben keine. Wir sind da
um sie zu brechen.

Denn wir spielen unser eigenes Spiel. Mit ohne Regeln.
Dafür bewegen wir uns – Schritt für Schritt.