lady anus´ fortune telling from a feminist future #1

Wo ist das Ende der Welt wie wir sie kennen und wie sprechen wir aus
der Warte einer Zukunft die wir zwangsläufig nie erfahren (haben)?
Sollten wir uns, in Tradition der griechischen Antike, mehr aufs
Fliegen konzentrieren? Es ginge dann nicht darum in einem Akt
ästhetisch-romantischer Verblendung zum Schwan zu werden, sondern
vielmehr als Raubvogel in den Himmel zu steigen.

Sprechen wir über die Verfolgung und das Sprechen der Zukunft wissen
wir prinzipiell und beinahe zwangsweise, dass sich alles nur um
Vergangenheit, Gegenwart und Mathematik drehen kann. Sie bauen das
Gerippe jeder (un)denkbaren Zukunft bereits im Vorhinein und in
Umarmung eines strukturell religiös-darwinistischen Konzepts – ohne
Raum, Platz und Legitimität von Ereignissen, sondern in der Rolle
autokratischer Ignorator_innen und Strohpuppen eines monumentalen
Geschichtsverständnisses. Augenscheinlich wird die Zukunft stets in
Sklavenmanier gehalten und zwar nicht von uns, die wir uns Zukunft
nicht einmal mehr aneignen dürften und uns dadurch der letzte Ort
utopischer Irrealität entsprochen wird, sondern vielmehr von einem
hierarchischen Mächteverhältnis patriarchaler und rassisitischer
Geschichtsschreibung und Realität. Aus der Warte einer unmöglichen
Zukunft zu sprechen bedeutet deshalb auch eine Wieder*aneignung von
Geschichtsschreibung als kollektiver Tätigkeit und als kollektivem Gut.
Menschen haben auf Grund dieser geschichtsschreibenden Arbeit, welche
jede Sekunde jeden Tag betrieben (und oft genug verschwiegen) wird,
nicht nur den Anspruch auf diverse, autonome und abweichende Positionen
und deren Repräsentation sondern ebenso auf Gehalt, Versicherung und
Leben.

Die Zukunft darf nicht Gladiator_in zur Belustigung fetter alter eingesessener Strukturen werden.

Die Zukunft muss uneinholbar bleiben.

Let´s start fortune telling in every possible way.