shut down this society (of university)

oder

diese (universitäts)gesellschaft

 als reproduktionsfabrik gesellschaftlicher verhältnisse und strukturen

 abschalten

selbst kritischste wissensflüsse in universitäten verkommen durch eine vielzahl akademischer filter zu verdaubarer kost im kapitalistischen spiel der kräfte.
besonderen nährwert bekommen die zu gesellschaftlichen avantgardist_innen gradierten wissensarbeiter_innen durch ihren innovativen mehrwert im spiel marktwirtschaftlicher verwertungsverhältnisse.

Innovation ist in den worten des generalsekretärs des öster. wissenschaftsminsteriums mag. friedrich faulhammer, laut einer seine powerpoint-präsentationen,  “wenn der markt hurra schreit“ (http://tinyurl.com/ykzmdme seite 2).

nicht überwindung, sondern bestenfalls gut gemeinte erneuerung herrschender verhältnisse und strukturen kann die
(unbeabsichtigte) folge kritischer lehre und wissenschaft sein – kritische student_innen und kritische lehrende befolgen brav ihre rolle als arbeitsbienen ohne stachel.

als schreiber_innen der ungeschriebenen (nicht allgemeingütlichen) gesetze der gesellschaft, der wissenschaftlichen diskurse, der erfindungen und militärischen apparate – auch wenn diese nicht als waffen gegen die selbstbestimmung der gesellschaft ersichtlich sind, verabscheue ich uns, euch und all unsere und eure zwänge zu tiefst
(auch wenn wir und ihr sie lieben gelernt und gelehrt habt und haben, und wir sie als “notwenig“ erachten).

es kann keine emanzipatorische lehre und wissenschaft in den universitären institutionen geben, solange sie auf vielen (ihrer)
selbstreflexionsaugen blind sind.

(der “research&destroy“ text “communique from a absent future“ http://tinyurl.com/yee5xka, als pdf http://tinyurl.com/yjrn9s3 deutsche übersetzung http://tinyurl.com/ykzbqt5

sagt treffend –  “eine freie universität inmitten einer kapitalistischen gesellschaft ist wie ein lesesaal in einem gefängniss).
wenn es kein ausserhalb der kapitalisitschen verwertungsverhältnisse mehr gibt, kann es auch kein kritisches innen geben, keine permanenten autonomen zonen die nicht institutionalisiert werden, oder sich selbst institutionalisieren.

eine unaufhörlich, unerhöhrt müsame und unendlich ständig unanständige transformation, ambivalente praxis,
unberechenbare/unvergleichbare/unverwertbare und nicht-institutionalisierbares tun, das (nicht in pillenform) benennbar (und schluckbar) wird.
eine autonome praxis – frustrierend, zermürbend, verzehrend – ohne dank, wirklicher anerkennunung oder wertschätzung

keiner heuchlerischen danksagung tröstend nachtrauernd,
keiner anerkennung ehrlich ernst nehmen könnend,
keiner (in welcher als der kaptalistischen logik folgenden) wertschätzung ohne abscheu beäugen wollend,

folgen diese eingebläuten tugenden doch nur einer form von gefühl – besonders schön, gut, intelligent, groß, klein, reich, arm, viel, wenig, oder sonst etwas zu sein wollend

in küssen, in lebensläufen, in blicken, in noten, in schuhen, in fortbewegungsmitteln, in gelesenen büchern, in konsumierten drogen, im tanzen, im humorvoll sein – vergleichend weil nicht verstehen könnend unvergleichlich zu sein.

nach (fremd)zuschreibungen hechelnd – wohlwollend im wissen des austauschs diesen besonderen sozialen kapitals sich/
damit andere/und damit wieder umgekehrt sicher selber beliebt und wertvoller zu machen – verabscheuungswichtig solche praxen.

wir wollen hegemonie(fähigkeit) erlangen, was sonst? schön. wessen uni ? wessen macht ? wessen unterdrückung ???

alle sind anders, namen sind lügen, identitäten situationen, kategorien maximal temporär, und wir selber als „ich“ nichts –
ausser viele, die ich_wir selber nicht kennenlernen durfte_n(/konnte.    

nicht gehörig, gehorsam, soziales/humanes/kulturelles oder sonstiges kapital zu sein – mensch sein, tier sein, queer sein durch farbentragende kostüme öffentlicher massenfremdzuschreibung – nicht(nur).

nicht als etikette, nicht als absicht, als sprache, als text, als autor_in, als buch, als bekannte person – allein für uns selber – genugtuend.

für uns selber wissen, denken, fühlen, praktizieren das uns alles und damit gleichzeitig nichts gehört und jemals gehörig wäre

selbstverständlich praktizierend das nichts niemenschen gehören darf, alles kollektiv nehmen das uns allen sowieso gehört –
obwohl es uns allen (von uns allen ? ständig ? mit-) geraubt wurde und wird.

raub ist diebstahl mit schmerz und leid, ständig da, selten spürbar, kollektiv aber leise.

auch wenn wir alle es vergessen haben, uns nie wissen wollend gemacht wurde, wir alle nie informiert wurden –
unsere gefühle in gebote erstickt und mit gesetzen betoniert wurden –  
diese unendliche traurigkeit, eine kollektive traurigkeit keine andere diese sein könnte so groß – ganz selten, nur ansatzweiße zulassend – augendgläsernd, bruchstückhaft atmend, unendlich allein fühlend
in liebe zu anderen menschen versagend – wäre alles okay, alles gut funktionierend, alle glücklick, alles gut, halb so schlimm, nicht so wichtig, ja -gut; danke, v e r k r a f t b a r
würden sich diese ständig frisch sprießenden knospen der enkleideten lügen unser aller leben nicht ständig zeigen

wieso ist es so schlimm zu sterben, kein geld zu haben, keine romantische zweier-beziehung zu “führen“,  nicht viel geld zu “verdienen“, einem biologischen geschlecht zugeordnet werden zu können, eine “hauptfarbe“ zu “haben“, ein schönheitsideal oder nicht, ein “talent“, materielle und inmaterielle güter die nicht sichtbar – aber erzählbar und abrufbar sind – zu haben ?

wir verknappen uns selber, jeden tag,
wir werden verknappt, unsere sehnsüchte, unsere zeit, unser geld, unsere wünsche, ideen, bedürfnisse und ideen
– es ist immer zu wenig, wir sind zu wenig, alles ist zu wenig – für ein gutes leben für alle – solange wir wir uns vergleichen wollen, müssen, können und (uns selber dazu mit-)erziehen das zu dürfen.

fatalistisch nur als strategie, vor allem gegen harmonie – nicht als verneinung aller aktivität, nicht relativierend – sondern
anerkennend, und damit gleichtzeitig intensiver fühlend nach zu vollziehen nicht glücklich zu sein könnend, kein gutes leben zu haben – auch wenn es unvergleichlich besser sein mag als das anderer –  und gleichzeitg dieses privileg erworben zu haben, zu wissen das alle von allem betroffen sind, alle von allem nichtentschuldbar befangen sind – sobald sie darüber informiert sind und sich darüber hinaus wissen zur sicht aneignen (können?).

doch vielleicht müssen wir nie mehr befangen sein, nie mehr betroffen, nicht mehr klar, nicht mehr wissend nur mehr
konsumierend/produzierend/rekonsumierend und damit kannibalistisch wirkend unser eigenen (hyperselbst)ausbeutung – ich find dich geil, du dann auch – wir sind es sowieso – wer soll dieses wir sein, wenn es kein ich gibt…

keine märchen, lügen oder sonst eine scheiss erzählen – keine gesetze klopfen, keine gebote dichten und keine dogmen
verpflichtend – abschalten, runterfahren, aufsprengen, ausschreiben, verweigern – ignorieren lernen

wissen ist überall und nirgens – so wie alles,
doch sind die augen in den köpfen unserer verwertungserhoffenden blicken, so kann sich wohl immer nur ein ähnliche
blickwinkel ergeben.

allen institutionen ist scheiterung eingeschrieben, ebenso wie macht und gewalt. alles was sie uns lehren, disziplinieren,
kontrollieren, beibringen wollen hätten wir besser, schöner, guter (vorher %-) wissen können – hätten wir nur zugegriffen und uns nicht schon beim gedanken daran geschämt.

jagt die zäune, die mauern, die ängste, die sicherheit aus den städten und den ländern, aus den köpfen und händen –
sind die gedanken revolutioniert, so kann die wirklichkeit nicht mehr stand halten – egal wieviele knüppel, wieviel kohle,
wieviel geborgte geborgenheit oder wieviel kurzweilige komplimente wir uns auch einreden können

die verhältnisse aufheben, uns selber verleugnen – hier ist kein platz für eitelkeiten – nicht vergessen was wir
schon mal hörten aber nicht dachten weil wir angst hatten es zu sehr zu, und dann zu fühlen – uns gehört alles, euch gehört nichts – wir sind ständig euch, euch sind ständig wir – in vielen momenten vertauschen sich alle rollen, in wichtigen keine angst haben nicht wir und auch nicht euch sein

gehören, gehorchen, keine nicht-freiheit das zu tun – wir denken, fühlen, handeln und wissen – niemals alleine, niemals etwas vergleichbares – doch ständig wird erboten das erdachtes, erlebtes, überlegtes und gelebtes vergleichbar sei.

– wie mathematische ziffern, von menschen erfunden um werte zuzuschreiben – ihnen mengen zuordenbar zu machen, sie zu benennen und damit vergebar zu machen –
rechte und freiheiten können nicht gegeben werden, sie müssen erkämpft werden, zurückgeholt werden oder praktiziert werden  –  alles andere muß ignoriert werden.

woher etwas nehmen, als nicht wissen – woher etwas nehmen als nicht von uns allen.

wissen ist wie äpfel der bäume – die früchte gehören allen, der boden gehört niemenschen.

mensch kann nur dann selbstbestimmt die äpfel wählen und aneignen wenn die bäume und der grund auf dem sie wachsen, sich nicht in privatbesitz befindet;
wenn es den bäume möglich ist wild zu wuchern, und wenn äpfel nicht aus privatinteressen geerntet werden.

wissen kann nur durch selbstbestimmte aneingnungsprozesse fließen.
künstliche (fremd)ernährung kann niemals unseren hunger stillen.

eine besondere form von disziplinierung ist der zwang sich bestimmtes wissen aneignen zu müssen, um sich als
humankapital in allen bereichen der gesellschaft zu prostituieren.

arbeitsmarkt, liebesmarkt, freizeitmarkt, familienmarkt, im markt der besonderheiten.

wir werden dabei nicht unmittelbar unterdrückt, sondern dazu gezwungen uns selber zu disziplinieren und  unsere
bedürfnisse und wünsche zu unterdrücken und vorauseilenden gehorsam folgend zu verinnerlichen.

die definitionsmacht wer,wo,was wichtiges wissen „ist“ oder „hat“ bedeutet den freien fluss von wissen einzufrieren.

wissen ein zu frieren – die definitionsmacht wo wissen “liegt“ bereitet eine zweite definitions- und legitimationshoheit vor.

“freies wissen“ kann sich nur in freien räumen bewegen, nicht aber an orten liegen.

wenn definitionshoheit darüber herrscht, wo als “wichtig“ definiertes wissen “liegt“, bekommen diese orte
eine besondere form von definitions- und legitimationsmacht.

saatgutkonzerne können auf grundlage ihrer definitionsmacht was “wichtiges“ wissen ist, darüber entscheiden welches saatgut wie, wo, wann, warum und unter welchen umständen von den dadurch zu konsument_innen degradierten menschen verwendet wird.

instrumente wie gesetze und patente helfen ihnen durch staats- und polizeigewalt diese definitionsmacht durch zu setzen.

die umstände unter denen institutionen, seien es saatgutkonzerne oder bildungsinstitutionen das von den gemeinräumen der gesellschaft geraubte gut den menschen zurück geben ermöglichen eine kontrolle wie, wann, wo, von wem und unter welchen umständen dies geschieht.
ob durch patente auf saatgut, durch autor_innenschaft auf bücher oder durch die autorität von
lehrveranstaltungsleiter_innen – die weitergabe des vormals allgemeingesellschaftlichen “gutes“ verhält sich immer
zur kapitalistischen marktwirtschaft.
das allgemeingesellschaftliche gut wird zu einem produkt, und die menschen zu passivierten und konsumierten
konsument_innen.

über menschen autorität aus zu üben, und sie kategorisch zu konsument_innen herabsetzen und zu meinen dies sei für die gesellschaft “effektiver“ ist eine lüge.

alle zeitgenössische lügen als disfunktional für das gemeinwohl zur sprache bringen, sie zu makieren,
sie und ihre auswirkungen zu zerstören und aus den gesellschaftsspielen auszuschließen.

es ist eine lüge das saatgutkonzerne am besten darüber bescheid wissen wie menschen felder bebauen sollen.

es ist eine lüge das der freie markt über die bedürfnisse der menschen am besten bescheid weiß,
ausser er produziert diese, dann kennt er diese selbstverständlich auch.

es ist eine lüge das geiz geil ist.

es ist eine lüge das uniräte, wissenschaftsministerium, parteien, politiker_innen, arbeitsmarktlobbys usw. am besten darüber bescheid wissen was und wie universität , wirtschaft, wohlstand, glück, trauer, arbeit und leben sein soll.

es ist eine lüge das alle menschen ein gutes leben haben können, wenn sie nur wollen.

es ist eine lüge das wir keine sexistischen, rassistischen, heteronormativen, autoritären und anderen unterdrückenden und diskriminierenden denkmuster haben – sie werden uns ständig vermittelt, wie auch wir sie ständig (weiter)vermitteln und praktizieren – vor allem die katholischen, religiösen und anderen in diesen gefilden deutscher sprache wie sie gerade sich schreibt und liest und eine sein scheint – arm an dialekt, an mimik, an gestik, an austausch, an leben
 – tod den texten, es lebe das gemurmel.

es ist eine lüge das kontrolle “sicherheit“ bedeutet.
es ist eine lüge das hierarchische entscheidungsorgane, seien es parlament, chef(_innen)s, manager(_innen), rektoren, senate, studivertretungen oder plena am besten über die bedürfnisse und wünsche von menschen bescheid wissen und diese r
epräsentieren können.

es ist eine lüge das in einem raum mit menschen, eine person durch vorgeblich “höherer kompetenz“, legitimiert ist andere menschen zu belehren, und/oder über sie in jeglicher art/weise zu verfügen.

es ist eine lüge das es legitim und am funktionalsten ist, wenn wissen, güter, räume und (körper ?) individuell im sinne von
eigentum privatisiert werden – egal ob dies durch eu, nationalstaaten, kapitalistische wirtschaft, schulen, universitäten,  
uniräte, plena, universitätslehrveranstaltungen, copyright, patente, unterschriften, eigentumszertifikaten
oder sonstigen autor_innenschaften geschieht.

lügen haben kurze beine, müde während gegen die langsam ausdauerenden mühlen der kollektiv selbstbestimmt libertären wahrheit.

wieso in einem spiel mitspielen das keine gewinner_innen sondern nur “verlierer_innen“ kennt.
solange es in diesen gesellschaftsspielen “verlierer_innen“ gibt, hat keine einzige und kein einziger irgendetwas gewonnen.
ausser das schwerwiegende privileg sich persönlichen “freiraum“ von den allgemeinräumen der gesellschaft ergattert und erraubt zu haben.

we don`t need no education,
we have to educate (y)ourself, collectivly.
kill the cops in (y)our head(s).

stop institutionalising, privatising and commercialising all spheres of (y)our live.

reclaim (y)our brain(s)_body(s).

demand nothing.

shut down this society.
please.

(dieser text ist ein kollektivzitat vorüberfließenden wissens das durch diese zeilen festgehalten wurde und beim lesen wieder zerrinnt)